Klimanotstand Frauenfeld

 

 

 

 

 

Kein Plan für die Zukunft?

Drei Wochen nach der offiziellen Frist von 6 Monaten erfolgte die Antwort des Stadtrates: In seiner Antwort schreibt er „Grundsätzlich begrüsst der Stadtrat jegliche Schritte zur Erreichung der Klimaziele.“ Die Dringlichkeit der Klimakrise will er jedoch weder mit dem symbolischen Notstand noch mit konkreten Schritten, wie der Priorisierung von klimarelevanten Geschäften, anerkennen. Vielmehr delegiert er die Verantwortung an Private, Gewerbe, Kanton und Bund. Gleichzeitig wird mit der Antwort die aktuelle CO2 Statistik publiziert, welche zeigt, dass der CO2 Ausstoss pro Kopf in den letzten Jahren in Frauenfeld, entgegen jeglicher Klimaziele, gestiegen ist. Die Antwort, wie die Klimaziele und Netto0 unter diesen Umständen erreicht werden soll, bleibt der Stadtrat schuldig.

Petition mit 1116 Unterschriften eingereicht!

Am 24. Mai 2019 reichte das „Komitee Klimanotstand Frauenfeld“ die Petition mit 1116 Unterschriften ein. 725 Unterschriften kamen aus der Stadt Frauenfeld. Wir fordern Frauenfeld auf als Vorbild voranzuschreiten und den Klimanotstand auszurufen. Damit soll der Stadtrat die Eindämmung des Klimawandels als Aufgabe von höchster Priorität anerkennen.

Medienmitteilung vom 24. Mai 2019

Petition an den Stadtrat von Frauenfeld

Woche für Woche finden momentan in der ganzen Schweiz, aber auch in Frauenfeld, Klimastreiks statt. Die Schüler*innen sprechen aus, was uns allen schon lange bewusst ist. Es ist Zeit zu handeln: Der Mensch hat bereits einen Klimawandel mit irreversiblen Folgen verursacht, welche weltweit zu spüren sind. Die globalen Temperaturen sind gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter global um 1 Grad Celsius gestiegen, weil die CO2-Konzentration in der Atmosphäre von 280 ppm auf über 400 ppm angestiegen ist. Um eine unkontrollierbare globale Erwärmung mit nicht absehbaren Folgen zu verhindern, ist es unerlässlich, die Treibhausgasemissionen schnellstmöglich massiv zu reduzieren. Bereits 1,5 °C Erderwärmung führen unter anderem dazu, dass der steigende Meeresspiegel riesige Küstengebiete unbewohbar macht. Die Weltbank schätzt, dass in den kommenden 30 Jahren die Zahl der Klimaflüchtlinge auf über 140 Millionen Menschen ansteigen wird. Auch in der Schweiz wird der Klimawandel zu spüren sein, so werden zum Beispiel Landwirtschaft und Wintertourismus von den Folgen direkt betroffen sein. Der Klimawandel ist also nicht bloss ein Klimaproblem: Er ist ein Wirtschafts-, Sicherheits-, Tierschutz- und Friedensproblem.

Es kann und soll nicht erwartet werden, dass die Lösung dieses Problems allein durch Eigenverantwortung und von Einzelpersonen erreicht wird. Es braucht jetzt auf kommunaler, kantonaler, nationaler und internationaler Ebene griffige Massnahmen, um dieser drohenden Katastrophe entgegenzuwirken. Die aktuellen Pläne und Massnahmen reichen nicht aus, um die Erwärmung bis 2050 auf die angestrebten 1,5°C zu begrenzen. Deshalb ist es jetzt wichtiger denn je schnell zu handeln!

Petitionstext

Petition an den Stadtrat von Frauenfeld (gemäss GO Art. 13a) Die Unterzeichnenden fordern den Stadtrat Frauenfeld dazu auf, den Klimanotstand auszurufen und die Eindämmung des Klimawandels und seiner schwerwiegenden Folgen als Aufgabe von höchster Priorität zu behandeln, und dass sich der Stadtrat für folgendes einsetzt:

– Die Auswirkungen auf das Klima bei jeglichen davon betroffenen Geschäften zu berücksichtigen und wenn immer möglich jene Geschäfte prioritär behandeln, welche den Klimawandel oder dessen Folgen abschwächen

-Die Stadt Frauenfeld informiert ihre Bevölkerung über den Klimawandel, seine Ursachen und Auswirkungen sowie über die Massnahmen, welche gegen den Klimawandel ergriffen werden.

[1] Der Begriff «Klimanotstand» ist symbolisch zu verstehen und soll keine juristische Grundlage für die Ableitung von Notstandsmassnahmen sein.

Unterschriftsberechtigt sind alle Bewohnerinnen und Bewohner von Frauenfeld, also neben allen Stimmberechtigten auch Ausländer und Minderjährige.

Komitee

– Irina Meyer (Gemeinderätin / GLP)
– Simon Vogel (Junge Grüne Thurgau)
– Salome Scheiben (Gemeinderätin / CH)
– Raphael Zingg (Junge Grüne Thurgau)
– Lorenz Weber (Junge GLP Thurgau)
– Marco Kern (Chrampfe & Hirne)
– Remo Wolfensberger (Junge Grüne Thurgau)
– Sarah Lüthold (Junge Grüne Thurgau)
– Pascal Frey (Gemeinderat SP)
– Flora Hausammann (Chrampfe & Hirne)

Unterstützende

– Roman Fischer (Gemeinderat / Grüne)
– Michael Pöll (Gemeinderat / Grüne)

Presse & Kontakt

Simon Vogel
Rheinstrasse 2
8500 Frauenfeld
simonvogel@gmx.ch
078 633 38 23

Irina Meyer
Walzmühlestrasse 32

8500 Frauenfeld
irina.meyer@gmx.ch
079 884 06 02